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Konfuzianismus und Willensfreiheit

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In der heutigen Zeit und besonders in Deutschland wird die Frage, ob der Mensch nach seinem freien Willen handeln kann, heftig und kontrovers diskutiert.

In der altchinesischen Philosophiegeschichte findet sich eine ahnliche Debatte, die vor zweitausend Jahren heftig gefuhrt wurde.

Die Frage war dabei: Ist der Mensch von Natur aus gut oder bose?

Es gab vier Richtungen hinsichtlich der Problemlosung: die Pessimisten, wie Xunzi, die fest davon uberzeugt waren, dass der Mensch von Geburt an bose sei.

Die Optimisten, wie Menzi, die den Menschen von Natur aus fur gut hielten.

Die Neutralisten, wie Zhuangzi, die davon ausgingen, dass der Mensch bei der Geburt ein neutrales Wesen sei, also weder bose noch gut sei.

Und die Eklektizisten, welche die Auffassung vertraten, dass manche Menschen von Natur aus eine gute Veranlagung hatten und manche eine schlechte. Ich glaube, dass in allen diesen Problemlösungsweisen ein Fehler vorhanden ist.

Es ist unsinnig, zu glauben, dass der Mensch von Natur aus gut oder böse ist, denn es gibt kein Gut und Böse in der Natur.

Man kann nur das Verhalten des Menschen und die Folgen seines Handelns als gut oder böse bewerten, nicht aber sein Wesen an sich.

Die Begriffe Gut und Böse können nur in einer zivilisierten Gesellschaft eine Bedeutung haben und infragegestellt werden.

Konfuzius beschäftigte sich mit der Frage: ´Ist der Mensch von Natur aus gut oder böse?´ nicht.

Es ist aber sicher, dass Konfuzius eine optimistische Position unabhängig von der Debatte vertrat.

Konfuzius war der Ansicht, dass alle Menschen im Prinzip zu einem Adler werden könnten, wenn sie die vier Tugenden in ihrem Leben verwirklichen würden.

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Product Details
Grin Publishing
3640446615 / 9783640446612
Paperback / softback
19/10/2009
Germany
28 pages
140 x 216 mm, 45 grams
General (US: Trade) Learn More