Unfall am langen Jammer: Bremen-Roman

Wenn das man gut geht", flustert Harald Vogt, als er den Telefonhorer auflegt.

Ihm schwant schon, dass bald Arger ins Haus steht. Soeben hat der pensionierte Studienrat einen merkwurdigen Anruf erhalten: Ein Journalist aus den USA, der sich als Adoptivsohn ehemaliger Nachbarn vorstellt, plant eine Chronik uber die judische Familie und mochte ihn dazu befragen.

Vogt kann sich kaum noch an die Brodmanns erinnern, die in den 30er Jahren nach Amerika flohen.

Er war erst drei Jahre alt, als sie das Haus nebenan verlieen.

Was will dieser Sam Brodmann nun von ihm? Und weshalb will er nach ber siebzig Jahren in das ehemalige Haus seiner Vorfahren zurckkehren?

Natrlich muss Vogt nun schleunigst seiner Nachbarin Christa davon erzhlen - denn schlielich plant dieser Journalist, sich gleich morgen ihr Haus anzusehen Vogts Vorahnung soll sich besttigen, denn der Besuch des Amerikaners enthllt eigene, dunkle Familiengeheimnisse, und zu allem berfluss droht nun auch noch ein Erbstreit um zwei Nolde-Aquarelle zu entflammen.

Schonungslos entblt Jrgen Breest in seinem neuen Roman das Gefhlsleben seiner Hauptfigur: Schuldkomplexe, das Bedrfnis nach Wiedergutmachung, aber auch Eifersucht und Missgunst erschweren Vogt fortan das einst so beschauliche Leben in Borgfeld.

Einzig die Juni-Sonne strahlt unbeeindruckt auf den Bremer Stadtteil nieder