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Bevolkerungswissenschaft - Quo vadis?: Moglichkeiten und Probleme einer Geschichte der Bevolkerungswissenschaft in Deutschland (1998 edition)

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Die deutsche BevOlkerungswissenschaft schien nach bahnbrechenden Leistungen im 19.

Jahrhundert auf dem Dritten Intemationalen KongreB, der im August 1935 - nach Genf (1927) und Rom (1931) und beschlossen in Rom - in Berlin stattfand, auf dem Gipfel ihres intemationalen Ansehens angelangt.

Aber der Schein trog. Der KongreB dokumentierte einen Hohepunkt nationaler und intemationaler Anerkennung, aber zugleich den Beginn ihres Nie­ dergangs, hervorgerufen durch die zunehrnende Selbstisolierung von der stiirmisch voran­ schreitenden Forschung im Ausland.

Ftihrende sozialwissenschaftliche Bevolkerungswis­ senschaftler hatten bereits Deutschland verlassen mtissen, flohen in den folgenden Jahren, gingen in die innere Emigration oder schlossen sich der medizinisch-erbbiologisch-rassen­ hygienischen Richtung an, deren Vertreter den KongreB dominierten.

Unter ihnen gaben die weltweit als die maBgebenden Vertreter ihrer Disziplinen anerkannten Direktoren der Kaiser­ Wilhelm-Institute "fur Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik" und "fur Psychia­ trie" den Ton an.

Sie stell ten den KongreB, ihre Institute und Disziplinen willig in den Dienst der nationalsozialistischen BevOlkerungspolitik.

Die Disziplin erhielt eine staatliche Forde­ rung wie nie zuvor in ihrer Geschichte.

Umso tiefer war der Fall im Jahre 1945. Die BevOl­ kerungswissenschaft ist seitdem in Deutschland ein kleines und randstandiges Fach.

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3322932893 / 9783322932891
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09/03/2013
German
454 pages
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