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Mehrsprachige Schriftpraktiken in Frankreich: Eine ethnographische und linguistische Untersuchung zum Umgang mehrsprachiger Grundschuler mit Schrift

Constanze Weth, WethAndre Klump, Klump(Series edited by)Michael Frings, Frings(Series edited by)
Part of the Romanische Sprachen Und Ihre Didaktik series
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Mit der Durchsetzung der Schulpflicht seit Ende des 19.

Jahrhunderts entwickelten sich europaische Staaten zu literaten Gesellschaften.

Die Moglichkeit der sozialen Partizipation wird seither in zunehmendem Mae durch schriftsprachige Praktiken bestimmt.

Constanze Weth analysiert in ihrer Studie schulische und familiare Strukturen, in deren Kontext der Schriftspracherwerb von sprachlichen Minderheiten eines Landes erfolgt.

Am Beispiel Frankreichs untersucht sie parallel zu der 'neuen' marokkanischen Minderheit die Strukturbedingungen der 'alten' okzitanischen Minderheit fur den Schriftspracherwerb.

Der Bezug der beiden Sprechergruppen zu den jeweils ausgeubten Sprachen (Franzosisch und Arabisch bzw.

Okzitanisch) ist grundverschieden. Beide Gruppen unterscheiden sich zudem darin, wie sie sprachlich integriert sind: Die Sprecher des Okzitanischen sind am nationalen Herstellungsprozess Frankreichs beteiligt gewesen.

Damit einher ging die territoriale Begrenztheit der regionalen Minderheitensprache und deren zunehmende kommunikative Beschrankung auf das familiare Register.

Sie pragten den Topos der Bewahrung einer Minderheitensprache gegenuber der 'dominanten' Sprache.

Migration hingegen ist ohne Veranderung nicht denkbar.

Die Sprecher des Marokkanischen sind nach Frankreich zugewandert.

Ihre Niederlassung ist verbunden mit Erfahrungen einer anders organisierten Kommunikation und einer unbekannten, strukturell verschiedenen SpracheWeth zeigt die sozialen Rahmenbedingungen auf, unter denen die Sprachen gesprochen und geschrieben werden.

Sie nahert sich dem Begriff der sprachlichen Minderheit und der allgemeinen Situation von Okzitanen und Marokkanern in der sudfranzosischen Stadt Nimes zunachst in sozialhistorischer Perspektive an.

Anschlieend beleuchtet sie in einer ethnographischen Untersuchung die familiaren und schulischen Schriftpraktiken beider Gruppen, insbesondere deren Umgang mit Mehrsprachigkeit und Schriftsprache.

Schlielich nimmt sie die sprachlichen Ressourcen selbst in den Blick: Eine Orthographieanalyse von Kinderschreibungen zeigt, wie mehrsprachig okzitanisch-franzosisch und marokkanisch-franzosisch aufwachsende Schulkinder ihre sprachlichen Mittel nutzen, um zu schreiben.

Diese Schreibungen spiegeln wider, wie sich die Kinder ihrer sprachlichen Ressourcen bedienen, um die familiaren und schulischen Anforderungen an Schriftsprache zu erfullen.

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24/07/2012
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