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Rheinisch-Westfalische Akademie der Wissenschaften: Geisteswissenschaften Vortrage * G 300 - G 300 (1990 edition.)

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1 Die Sprache war und ist ein groGes Thema der Juristen.

Jurisprudenz ist auch Sprachschulung: Wie spreche, wie schreibe ich gut, liberzeugend?2 Die Antwor­ ten: Vermeide unnatige Warter; wahle das Verb; bringe Details nur, wenn und wo sie nlitzen; schreibe im Sprechrhythmus (man solI nicht schreiben, wie man spricht, aber man soIl schreiben, als sei es gesprochen).

Doch Juristen reichen 3 darUber hinaus: Gerade sie breiteten die neuhochdeutsche Schriftsprache aus - Der Jurist Christian Thomasius hielt 1687 in Leipzig die erste Vorlesung in deut­ scher Sprache, "ein erschreckliches und solange damals die U niversitat gestanden hatte, noch nie erhartes Crimen";4 er gab seinen Harern Obungen, urn ihren s deutschen Aufsatz zu verbessern.

Jakob Grimm begrundete mit der "Deutschen Grammatik" die Germanistik als Wissenschaft;6 Freiherr von KlinGberg, der Heidelberger Jurist, schuf die Rechtssprachgeographie;7 Ludwig Reiners schrieb 1 Dolle, Vom Stil der Rechtssprache, Tiibingen 1949; GroBfeld, Sprache und Recht, JZ 1984, 1; ders. , Sprache, Recht, Demokratie, NJW 1985, 1577. Blasius, Sprache und Rechtspraxis, Verwal­ tungsrundschau 1986, 147.

V gl. Berendt, N ada Brahma. Die Welt ist Klang, Reinbeck 1988; 1m Haus der Sprache (Bearb.

RosslWalter), Freiburg 1983 2 Posner, Goodbye to the Bluebook, Chicago L.

Rev. 53 (1986) 1343, 1349; Wydick, Plain English for Lawyers, California L.

Rev. 66 (1978) 727 3 Lasch, Geschichte der Schriftsprache in Berlin bis zur Mitte des 16.

Jahrhunderts, Dortmund 1910, S. 135. Vgl.

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