Damit es nicht verlorengeht ... : Autobiographische ErzA¤hlungen, 1865-1945

Kinder der S"nde? Kinder der Liebe? Kinder zweiter Klasse?Die gesellschaftliche Haltung gegen"ber illegitimer Geburt und unehelicher Mutterschaft kennt zahlreiche Etiketten, Facetten und Konjunkturen.Im 18.

Jahrhundert wurden in den meisten europischen Grostdten so genannte Findelhuser" eingerichtet vor allem um die allgemein hohe Kindersterblichkeit und das Phnomen des Kindsmords einzudmmen.

Diese Huser boten die Mglichkeit zu anonymer Geburt und verf"gten vielfach auch schon "ber eine Urform der heutigen Babyklappe".

In der zweiten Hlfte des 19. Jahrhunderts bewegte sich die Illegitimittsrate im sterreichischen Schnitt wie heute um 30 %, in einigen Regionen Krntens, Salzburgs und der Steiermark stieg sie zeitweise "ber 70 %.

Dennoch wurden uneheliche Kinder und ihre M"tter "berwiegend als gesellschaftliche Auenseiter behandelt und bis in die j"ngste Vergangenheit auch rechtlich gesehen diskriminiert.Sieben Frauen und sechs Mnner, geboren zwischen 1862 und 1934, erzhlen in diesem Buch aus persnlichem Erleben dar"ber, was es bedeuten konnte, als lediger Bankert" oder Umasunstfresser" aufzuwachsen: physische und psychische Grausamkeiten aller Art als gngige Erziehungsmanahmen, fr"hzeitige Abrichtung zur Kinderarbeit, Mangelernhrung, soziale Vernachlssigung und Beziehungsarmut bis hin zur vlligen Ungewissheit "ber die eigene Herkunft ...Auf der persnlichen Habenseite" finden sich dem gegen"ber Erfahrungen wie die Zuneigung f"rsorglicher Zieheltern oder einzelner besonders verstndnisvoller Verwandter, ein ausgeprgtes Empfinden f"r Gerechtigkeit und Solidaritt sowie das Bewusstsein, es im Leben trotz allem zu etwas gebracht zu haben.